Wir fragen Tobias Hanika (Jugendreferent, Routenschrauber und Holzgriff-Designer), was es mit seinen Holzgriffen auf sich hat…
Du designest und stellst für uns Griffe aus Holz her – wie kam’s dazu?
Mit Holz (Familienbetrieb baut klassische Konzertgitarren) und Klettern bin ich groß geworden. Als ich dann angefangen habe, als Routenschrauber aktiv zu werden, lag es auf der Hand eigene, nachhaltige Klettergriffe aus Holz zu designen.
Arbeitest du einfach drauf los oder hast du eine Route im Kopf, wenn du mit der Griffe-Produktion loslegst?
Ich lege einfach drauf los und lasse mich vom Holz inspirieren. Meist verwende ich Reste, die bei uns in der Firma nicht mehr verwendet werden können, so kommen auch die sehr speziellen Hölzer zustande.
Manchmal will ich auch was Neues ausprobieren (Klettergriffe aus Ästen, besandete Holzklettergriffe, CNC-gefräste Griffe,…), oder es kommt jemand mit speziellen Wünschen zu mir.
Wie stellst du sicher, dass die Griffe/Tritte hinterher auch kletterbar sind?
Das ist Aufgabe des Routenschraubers und des Kletterers. Wenn jemand den Griff nicht festhalten kann ist er entweder zu schwach oder der Griff ist in der falschen Wandneigung verschraubt – oder beides!
Schraubst du die Holz-Routen auch immer selbst oder können das auch andere Routenbauer?
Das kann auch jeder andere Routenbauer.
Meistens sind die Holzrouten eher schwierig. Kannst du auch leicht?
Da musst du dich beim Chefroutenbauer beschweren ;-)
Was muss eine Route mitbringen, um zu deiner Lieblingsroute zu werden?
Die eine Lieblingsroute habe ich nicht, dafür gibt es einfach zu viele super Routen. Aber ein paar Kriterien kann ich auf jeden Fall benennen: In der Natur muss sie sein, mit beeindruckendem Ambiente. Am besten eine Mehrseillängentour, dann hat man länger was davon. Optisch ansprechende, logische Linienwahl in gutem Fels und schöne Bewegungen – aber was das angeht sind meine Vorlieben wohl etwas speziell (sagen mir zumindest immer alle)…
Das Gespräch führte Karina Brock (DAV)
Fotos: K. Brock / T. Silberhorn