Am Samstag, 23. Juli, steigen in der DAV Sparkassen Bergwelt die Bayerischen Meisterschaften Lead und Speed der Jugend A und B sowie die Bayerische Meisterschaft / Kids Cup Speed für die Jugend C und D.

Dafür müssen spezielle Wettkampfrouten geschraubt werden – die Routenbauer sind dafür schon seit Dienstag zugange. Wir haben ihnen mal ein paar Fragen gestellt.

Warum schraubt ihr überhaupt Routen?

Nils: Es macht Spaß – und bringt mich als Trainer weiter. Es ist ein Bereich von vielen im Kletteruniversum: Ich bin Kletterer, Trainer, Ausbilder, Schiedsrichter, Moderator – und eben auch Routenbauer. Wenn man von allem ein bisschen was weiß und kann, bringt einen das überall weiter.

Martin: In meiner aktiven Zeit bin ich selbst im Nationalkader geklettert. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben, mit meiner Erfahrung noch etwas anfangen – und die andere Seite des Wettkampfkletterns kennenlernen. Ich möchte einfach weiter dabei sein.

Wie stellt man sicher, dass am Ende der Schwierigkeitsgrad rauskommt, der an der Wand sein soll?

Nils: Das hat viel mit Erfahrung zu tun – aber wir testen natürlich auch gegenseitig die fertigen Routen, da ja jeder einen anderen Stil hat. Es müssen immer mehrere Meinungen und die Erfahrung verschiedener Leute zusammenkommen.

Lars: Es geht ja mit der Planung an der leeren Wand los. Da überlegt man sich schon, was man mit den zur Verfügung stehenden Griffen und Volumen anfangen kann. Es soll optisch ansprechend sein und natürlich den Vorgaben des Landesverbands entsprechen. Im Laufe der Saison kennt man die Athleten zudem und weiß, wie die drauf sind, was man denen zumuten kann – und muss. Am Ende entsteht die Route beim Schrauben. Zug um Zug kommen einem die Ideen.

Martin: Die eigene Klettererfahrung – das fing ja mit dem Definieren von Bouldern in den ersten, „bunt geschraubten“ Boulderzimmern an – hilft ungemein. Und natürlich die Schrauberfahrung.

Nils: Da bringe ich mit 45 Jahren Kletter- und 25 Jahren Schrauberfahrung schon was mit – ich bin ein richtiger Opa in der Szene.

Was macht am meisten Spaß an dieser Arbeit?

Nils: Die schöne Mischung aus Kunst und Handwerk – und Klettersport natürlich!

Lars: Dass man an der freien Wand endlos kreativ sein kann. Gerade wenn man – wie wir jetzt – für einen Wettkampf schraubt. Da hat man Platz, kann die Routen interessant nach links und rechts laufen lassen – was ja im kommerziellen Bereich nicht möglich ist. Da müssen meistens drei Routen in eine Linie und das ziemlich straight nach oben. Aber im Wettkampf kann man ganz andere Bewegungen erzwingen, die den Athleten ein breiteres Können abfordern. Sie sind ja nicht umsonst Wettkampfkletterer!

Los geht’s am Samstag um 8 Uhr

Diesen dabei zusehen, wie sie die trickreichen Routen von Nils, Lars und Martin meistern, könnt ihr jetzt am Samstag, 23. Juli. Um 8 Uhr startet der Wettkampf.

Viel Spaß dabei!

Text und Fotos: Karina Brock / DAV Erlangen